Caesar & David in Amsterdam 2003

Saturday, October 14, 2006

Amsterdam Part 7

"Wir muessten unbedingt noch an den Strand. Nach Harlem. Bloomingdale. Das waere sensationell wurde uns gesagt. Also machten wir am Tag der Rueckreise einen kurzen, ganz wundervollen Abstecher an die hollaendische Nordsee und erlebten unseren ersten BeachClub. Das, was es inzwischen an jedem Hamburger, Berliner und auch Muenchner Strand gibt, war 2003 noch eher seltener zu finden.

Wir liebten die "chillige" Atmosphaere von der ersten Minute an. Caesar & David spielten im Sand oder gingen tanzen (das sah ziemlich komisch aus). Steff trank Kaffee und Wasser. Und ich genoss das eine oder andere Heinecken. Wir erlebten einen herrlichen Sonnenuntergang und mussten dann aber leider los, denn die Rueckfahrt nach Hamburg lag schliesslich noch vor uns.

Dag Holland, dank u wel! Es war wunderschoen.

Boot & Beach

Amsterdam Part 6

Dann warteten wir, und warteten... In der Zwischenzeit nahm eine ganze Hochzeits-Gesellschaft in einem alten Bus, der mit Luftballons geschmueckt war, Platz und dampfte ab. Wir warteten immer noch. Nach mehrfachen Nachfragen, hatten wir jetzt keine Lust mehr, wollten gerade gehen. Natuerlich war dann ploetzlich jemand bereit unsere Bestellung aufzunehmen. Zu spaet. Genervt zogen wir von dannen.

Wir liessen uns wieder treiben und ueberlegten gerade, ob wir fuer den Tag ein Canalbus-Ticket kaufen sollten, als wir einen vertrauten Schriftzug entdeckten: Hard Rock Cafe! JA! Wir lieben das. Weil es so amerikanisch ist. Das Motto lautet eben stets: Der Kunde ist Koenig! Und so wars auch. Unser Waiter war so was von nett. Den Kindern wurden Stifte und Malbuecher in die Haende gedrueckt. Wir bestellten Maccheroni & Chesse fuer C&D, einen Hickory Bar-B-Q Bacon Cheeseburger fuer den Papi und mir lief schon das Wasser im Munde zusammen bei dem Gedanken an die Boneless Bodacious Tenders mit Sellerie und Blue Cheese Dressing. Dazu herrliche Rockmusik, jede Menge Lalas (Gitarren) zu entdecken fuer die Kinder, einen Blick auf die vorbeiziehenden Boote, einen fliegenden Trabi und na klar zwei Heineken. Prost! Das war wie nach Hause kommen.

Satt, zufrieden und rund, schafften wir es nur noch in eines der Boote. Was allerdings mit zwei (wenn auch zusammen klappbaren) Kinderkarren ein echtes Abenteuer war. Eine Karre konnten wir zusammen falten, eine nahm auf einer leeren Bank Platz. Caesar & David drueckten ihre Nasen an den Fenstern platt. Wir liessen Amsterdam von der Wasserseite auf uns wirken.

Wie wir mit Kind und Karren aus dem Boot wieder raus kamen und wo? Bleibt dran. Spaeter mehr!

Kunst & Kultur

Shop & Drop

Amsterdam Part 5

Neben dem ueblichen Hotel Fruehstuck: Toast, Kaese, Schinken, Kaffee und Orangensaft, brachten wir uns Vla mit in den Fruehstuecksraum. Mit Vla bin ich sozusagen aufgewachsen. Ich erinnere mich an drei Glasflaschen, die jeden Morgen vor unserer Wohnungstuer in Rotterdam standen: eine Flasche mit Joghurt, eine Flasche mit Vanilla- und die dritte mit Schoko-Vla. Dass Ganze wurde dann zu je einem Drittel in hohe Glaeser gefuellt, mit Zucker bestreut (als waers noch nicht suess genug!) und dann mit einem langen Loeffel umgeruehrt, so dass tolle Maserungen entstanden. Caesar & David waren in der Sekunde grosse Vla-Fans, liessen ihre Toast unbeachtet an der Seite liegen und widmeten sich ausschliesslich der suessen Versuchung in Puddingform.

Gestaerkt und gierig auf Kultur zog es uns zum Rijksmuseum, dass wie alles in Amsterdam, in Walking Distance lag. Nach einem Beweisfoto (an der Rueckseite! des Museums) entrichteten wir unseren Obulus von neun Euro, um die Werke Grosser Hollaender auf uns und unsere kulturinteressierten Knaben wirken zu lassen. Und tatsaechlich war fuer Caesar und David viel Spannendes zu sehen. Nachgebaute alte Handelsschiffe, ganz viele Huehs (Pferde) auf den alten Gemaelden. Wauwas gabs auch reichlich. Tolle auchhochs (Stuehle), und natuerlich viel Ham (Essen in den Stilleben). Die Nachtwache war eher Nebensache fuer die Beiden.

Nach so viel Kunst und Kultur peilten wir schnurstracks den Vondelpark an. Endlich durften C&D mal wieder frei herum laufen. Die Sonne verwoehnte uns schon wieder mit waermenden Strahlen. Im Cafe am Filmmuseum wollten wir eine kleine Brotzeit einnehmen. Fuer Caesar und David gab's sogar einen Kindertisch.

Amsterdam Part 4

Keizers-, Heren- und Prinsengracht sind wohl die Strassen mit den schoensten, alten, typischen Kaufmannshaeusern. Manche Haueser in kleineren Gassen sind so schmal, dass man sich fragt, wie dort ein Zweisitzersofa Platz findet. Andere sind ganz schraeg und man glaubt, sie krachen gleich in die Gracht. Alle haben herrliche, grosse Fenster und viele noch immer keine Gardinen davor. Das erinnere ich noch aus meiner Kinderzeit in Holland. Gardinen gab es nur bei Oma in Deutschland. Heute wohnen, wie mir eine Amsterdamerin sagte, viele Auslaender in der Stadt. Die brachten wohl die Gardinen mit. Und die Hollaender haben anscheinend die Vorteile des "Nicht-jeder-glotzt-mir-auf-meinen-Teller" erkannt. Sandgestrahlte Scheiben sind bei vielen nun eine echte Alternative.

Am Abend waren Caesar & David mit Emma verabredet. Ihre Mami hatte eine lekkere (ich liebe das Wort!) asiatisch angehauchte Kuerbissuppe gezaubert. Nach dem Essen warf Caesar sich maechtig ins Zeug und machte einen auf Fotograf. David raeumte lieber Emmas Spielkiste aus und wollte danach los.

Nach dem koestlichen Dinner und einem langen Tag verabschiedeten wir uns von unsern Gastgebern und machten noch einen Stopp beim naechsten Supermarkt, um ein paar Heineken zu kaufen. Caesar & David schliefen auf dem Weg ins Hotel ein. Nachts fielen die beiden dann leider gleich mehrfach aus dem Bett. Immer wieder wachte ich von einem dumpfen Plumps mit anschliessendem "Baaeeh" auf. Tja, die Betten waren eben ein bisschen weich und ausserdem mit Schlafritze und darin auch noch zu viert...

Wie es am naechsten Morgen weiterging...

Flowers & Food



Amsterdam Part 3

Nach der wohlverdienten Kroketjestaerkung liessen wir uns einfach nur treiben und genossen die warmen Temperaturen und die herrliche Altstadt. Ueberall sassen Touristen und Einheimische in Cafes an den Grachten, Fietsen, wie die Fahrraeder hier genannt werden, sausten warnklingelnd ueber die bereits 1700 gebauten Rundbruecken, manchmal gleich mit mehreren Kindern im Gepaeck. Einen Vater sah ich mit einem Baby im Wickeltuch, einem Kind auf einem Kindersitz auf dem Hinterrad und gleich zwei groessere Balgen im Warenbehaelter ueber dem Vorderrad. Genial! Wer braucht da noch ein Auto? Sind solche Fahrraeder in Deutschland eigentlich zugelassen?

Die kleinen Strassen mit den huebschen Geschaeften sind besonders einladend. Ausserdem gibt es in Amsterdam so viele, wirklich schoene Geschaefte, die sich spezialisiert haben. Wir entdeckten einen Laden ausschliesslich mit amerikanischem Food, ein anderer bot selbstgemachte Seifen an. Ein ganzer Laden voll mit englischen Buechern. An "Middlesex" von Jeffrey Eugenides (vergass ich etwa zu erwaehnen, dass dieses Buch den "Pulitzer Prize" for Fiction 2003 erhielt) und "Life of Pi" von Yann Martel, der dafuer den "Man Booker Prize" erhielt, konnte ich nicht vorbei gehen. Nun sind sie mein. Wir standen vertraeumt vor Antiekboutiquen mit traumhaften alten Booten, grinsten ueber merkwuerdige Hausschuhe und erfreuten uns an der Farbenpracht auf dem Blumenmarkt.

Grachten & Trachten

Friday, October 13, 2006

Amsterdam Part 2

Uns erwartete ein Schock und ein neues Zeichen. Der Schock war, dass man in Amsterdam 16,50 Euro fuer einen Tagesparkplatz berappen muss. Das Ganze fuer drei Tage, macht 55,50 Euro. Ganz schoen happig. Wir sahen bei strahlendem Sonnenschein trotzdem das Positive und freuten uns ueber einen Parkplatz direkt vor der Hoteleingangstuer. Drei Eingaenge weiter links entdeckten wir das Zeichen: einen Thunderbird '64.

Im Original Goldton. Wir haben fast den Gleichen. Unserer ist leider nicht so gut in Schuss, ausserdem ein Hardtop, dieses war ein Convertible. Und jetzt mal ehrlich. Wie viele dieser Autos fahren wohl in Amsterdam und wie viele Strassen gibt es in Hollands Grachtenmetropole? Und wir landen genau da!? Zeichen, Zufall, Kismet oder was sonst? Es ist fast schon ueberfluessig zu erwahnen, dass es am Abend im Fernsehen eine Reportage ueber Elvis gab. Auch der hat eine Bedeutung fuer uns. Hab ich mich doch schliesslich in Las Vegas in der Little White Wedding Chapel von ihm den Aisle down walken lassen.

Nachdem wir dann unsere Taschen in den (dem Himmel sei Dank nur) ersten Stock brachten, zogen wir los in Richtung Leidseplein. Da residiert das altehrwuerdige American Hotel, dass etwa 1900 im Jugendstil erbaut wurde. Wer ohne kreischende Kinder in Amsterdam ist, sollte auf jeden Fall dort in Ruhe einen Kaffee trinken. Caesar und David hatten aber wenig Lust auf Zeitung lesen im Jugendstil Ambiente. Die beiden hatten HUNGER! Und was kann man wirklich ganz prima in Amsterdam? Lekker essen gehen! Und zwar Junk Food! Broodjes von Kodje, Kroketjes mit Sate oder Rundvlees bei Febo. Lekker!

Amsterdam Part 1

Amsterdam war unsere erste Reise ins Ausland. Mit Caesar & David in Amsterdam, das bedeutet volles Programm, keine Sekunde Ruhe, unterwegs ueber Bruecken und Grachten, in Kanalbooten und dabei auch immer auf der Suche nach der Mageren Bruecke.

Die Reise begann mit einem merkwuerdigen Zufall. Oder sollte ich von Zeichen sprechen? Rueckblick: Wir schreiben das Jahr 1960. Meine Eltern lebten in Amsterdam und ich war noch sehr, sehr klein. Mein Vater verdiente sich einige Gulden mit Unterhaltungsklaviermusik. Die Kroeten reichten nur fuer ein Zimmer in einer kleinen Musikerpension. All das erinnerte ich ploetzlich, als ich den Strassennamen des Hotels in den Online Routenplaner eingab: Tweede Helmersstraat. Das klang so vertraut. Ich durchstoeberte zuhause alte Fotoalben und siehe da, ich fand eine Visitenkarte darauf stand: Huise "Hendrix", Tweede Helmersstraat! Schon irre oder?

Unser Routenplaner rechnete bei "schnellste Strecke mit mittelschnellem PKW" viereinhalb Stunden Fahrzeit aus. Wir brachen morgens um 6 Uhr mit zwei hellwachen Kindern auf. Sechseinhalb Stunden spaeter standen wir vor unserem Hotel Crystal . Der Routenplaner hatte die Wickeleinlagen und Langeweileattacken unserer Goeren nicht mit berechnet. Aber was soll's. Geschafft!